Dialog – the Institute for intercultural meetings
עברית
עברית
Deutsch
Deutsch

Bericht über einen deutsch-israelischen Fachkräfteaustausch zum Thema

"Kinder und Kinderschutz in Israel"

mit Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen und NGOs aus dem Paritätischen Verband Schleswig Holstein

 

Die Idee zu diesem Austausch entstand 2015 im Rahmen eines Fachkräfteaustausches zwischen israelischen und deutschen Fachkräften der Psychatrie.

Im Rahmen des Fachkräfteaustausches bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geradezu "einen riesigen Blumenstrauß" von Eindrücken zum Thema "Kinder und Kinderschutz in Israel". Insbesondere bei Vereinen und Nicht-Regierungs-Organisationenkonnte man sehen, wie sehr sich die Menschen mit ihrer Arbeit und ihren Projekten indentifizieren, in ihnen aufgehen, höchst motiviert sind. An staatlichen Stellen waren die Gespräche reservierter. Es war eine beeindruckende Vielfalt von Menschen und Projekten in einem sehr umfangreichen und tollen Programm. In den verschiedenen Einrichtungen und Vereinen, die besucht wurden, spiegelt sich die Heterogenität der israelischen Gesellschaft wieder. Das bot eine breite Vielfalt und vielschichtige Einblicke.

Der Einführungsvortrag skizierte die Wohlfahrt, das Wohlfahrtssystem und dessen Finanzierung sowie Struktur in Israel. Auf diese gundlegeneden Informationen konnte man bei den Besuch in den verschiednene Facheinrichtungen immer Bezug nehmen bzw. aufbauen.  

Die Streetworkers machten die Problemlagen deutlich, wie Vertrauen zu Straßenjugenlichen herzustellen. Man konnte cor Ort genau sehen, wie gearbeitet wird und dass der Menschen im Zentrum der Arbeit steht und zugleich das Ziel der Arbeit ist.

Beim Besuch im ambulanten Familien- bzw. Mutter/Kinder-Zentrum Maja in Haifa lernte man den Ansatz kennen, den Familienzusammenhalt, das Verbleiben von Kindern in den Familien bzw. die Förderung der Familienintegration. Demgegenüber steht der Eindruck, dass SOS Kinderdörfer in Israel eher für entwurzelte Kinder sind, dass die Dörfer teilwe auch so stigmatisiert werden.

Das Gespräch mit Frau Dr. Zimrin, der Gründerin und Direktorin des Vereins zum Schutz von Kindern in Tel Aviv war beeindruckend.

Man stellt fest, dass der Jugendhilfe in Ost-Jerusalem weitaus weniger staatliche und städtische Gelder zur Verfügung stehen als Paralleleinrichtungen im jüdischen Teil Jerusalem bzw. in ganz Israel.
 de: Fachkräfteautausch 2016 Kinderschutz : Kinderschutz Gruppenfoto (L)

Beeindruckend war die Begegnung mit Ursula Mukarker in Beit Jala und ihrer Arbeit mit Frauen. Es war gut, auch Einblicke in die soziale Lage der Palästinenserinnen und Palästinenser zu bekommen. Man konnte so erstens zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomie vergleichen. Zweitens wurden so die Meinungen und Sichtweisen beider Seiten zum israelisch-palästinensischen Konflikt in Relation gesetzt und realtiviert. Es wurde deutlich, wie zerissen das Land zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer ist.

Es war besonders bewegend, einen Anteil an Leben und dem Schicksal von Hanna Tidhar als Holocaustüberlebende haben zu dürfen, da ihr Lebenweg viel Kraft gibt. Und dieser Vorlauf hat wohl auch die Kraft gegeben, den Besuch in Yad VaShem leichter zu ertragen wie z.B. wenn man das Tal der Gemeinden besucht und sieht, wie viele jüdische Gmeienden aus Europa verschwunden sind, da sie vernichtet wurden, wie viel jüdisches Leben auch in Deutschland vernichtet wurden

Der Leiter der Bildungsstätte Dialog, Michael Schwennen, hat ein profundes Wissen und veile Fragen während der Tage beantwortet, an denen er das Projekte begleitet und leitete.