Dialog – the Institute for intercultural meetings
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Life and people -  present political and social tasks

in Israel

Deutsch-israelisches Jugendaustauschprojekt für Jugendliche aus Freigericht und Even Yehuda in Israel 23.04-01.05.18

23.04.18

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Even Yehuda - Flug (s)

Endlich angekommen wurden wir nach unserem etwa vierstündigen Flug bereits am Flughafen von Michael Schwennen von Dialog in Empfang genommen. Darauf ging es im Bus nach Even Yehuda, wo wir von unseren Austauschpartnern erwartet wurden. Wir sind von dort schnell zu unseren individuellen Gastfamilien gefahren, wobei die gezeigte Gastfreundschaft atemberaubend war. Ich habe mich selten so schnell in solchem Maße zuhause und rundum umsorgt gefühlt, wie meiner israelischen Familie. Sogar meine Gastgroßeltern kamen auf einen Besuch vorbei. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben wir uns dann nochmal mit allen zum Eisessen getroffen, in einer Art Stadtzentrum mit haufenweise Cafés, das gleichzeitig als Treffpunkt der Jugendlichen fungiert, was wir, wie ich finde, in Deutschland auch gut gebrauchen könnten.
Um Zehn fielen wir dann alle nach einer anstrengenden Reise und dem fröhlichen Wiedersehen mit der israelischen Delegation wie die Steine in unsere Betten, mit bereits für unsere Rundreise gepackten Taschen.


24.04.18
Der Dienstag begann in der Schule, wo wir zunächst mal alle Freundinnen und  Freunde unserer Austauschschüler/innen kennenlernen durften.
Danach führte wir ein interessantes Gespräch mit der Holocaustüberlebenden und Dialog-Gründerin Hanna Tidhar, die uns von ihrer Kindheit, der Zeit im Lager und dem Aufbau einer Existenz in Israel erzählte.
Nach dem anschließenden Begrüßungswort des Schuldirektors des Hadassim-Colleges mussten wir uns leider auch schon wieder von unseren Austauschschülern verabschieden, um den Trip nach Jerusalem anzutreten.

Am Nachmittag hatten wir eine geführte Tour durch die bekannte Holocaust-Gedenkstätte YadVashem, die uns alle sehr
berührte und emotional aufrüttelte.

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Yad VaShem 1 (s)   de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Yad VaShem 2 (s)   de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Yad VaShem - Viehwagen (s)  de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Yad VaShem 3 (s)
Yad VaShem: Landschaft, Museumseingang, Viehwagen, Portal

Mit diesen Eindrücken und nachdenklichem Schweigen fuhren wir am frühen Abend in unsere Unterkunft, ein Hostel in Jerusalem, wo wir Zimmer bezogen und schließlich gemeinsam den Tag ausklingen ließen.

25.04.18
In Jerusalem haben wir zuerst eine sehr informative Stadtführung durch die Altstadt bekommen. Uns wurden die vier Teile der Stadt gezeigt und anhand wichtiger Gebäude die spannende Geschichte der Stadt  erzählt. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch die Klagemauer besucht und einen Zettel hineingesteckt.

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Jerusalem - Tempelberg (s)

Am Ende der Führung stand ein Besuch in der Grabeskirche an, die ziemlich voll war, jedoch ebenfalls eine spannende Geschichte hat. 

Im Anschluss kam für viele ein ganz besonderer Höhepunkt: Wir durften mit einem palästinensischen Pfarrer der evangelisch-luthrischen Gemeinde über seine Eindrücke der politischen und religiösen Lage in Israel und den palästinensischen Gebiete sprechen. Er hat uns anhand vieler Beispiele die Situation der christlichen und muslimischen Palästinenser erklärt.
Nach einem kurzen Besuch des Turms der Erlöserkirche haben wir in Kleingruppen dem Basar erkundet.
Auf dem Rückweg zur Jugendherberge haben wir einen Abstecher zum jüdisch-orthodoxen Viertel gemacht.

26.04.18

Wir sind zu der Ausgrabungsstelle "Qumran" gefahren und haben dort an einer sehr interessanten Führung teilgenommen. Bei Qumran wurden die berühmten Schriftrollen am Toten Meer gefunden, die von den Söhnen des Lichts geschrieben wurden. Danach sind wir zum Toten Meer gefahren, wo wir mit gemäßigtem Preis Mitagessen und den Eintritt bezahlt haben. Im Toten Meer haben wir uns entspannen können und sind im Anschluss an den Jordan-Fluss gefahren. Erschöpft, aber mehr als zufrieden haben wir uns dann auf den Heimweg ins Hotel begeben.


27.04.18
Zunächst begann der Tag damit, dass wir unsere Zimmer geräumt haben, um dann mit vollem Gepäck nach Tel Aviv zu fahren. Wo wir erst einmal unsere israelischen Austauschpartner am Bahnhof abgeholt haben. Von dort aus fuhren wir an das Denkmal für  Itzhak  Rabbin. Dann ging es weiter auf den Carmel Markt, wo wir unsere Mittagspause mit den vielen verschiedenen Ständen genossen haben.

Als nächstes fuhren wir an einen kleinen Aussichtspunkt in Jaffa, wo wir schöne Bilder aufnehmen konnten von Tel Aviv mit seinem Strand und den beeindruckenden Wolkenkratzer.

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht 2018 - Tel Aviv (s)   de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch Freigericht 2018 - Tel Aviv Strand (s)

Dort in der Nähe war eine Wunschbrücke, die wir uns kurz anschauten, bevor wir wieder Freizeit hatten und ein bisschen im Hafen von Jaffa bummeln konnten. Danach fuhren wir alle zusammem mit dem Bus wieder zurück in die Gastfamilien.

28.04.18
An unserem freien Tag, dem Samstag, den wir allein mit unseren Gastfamilien gestalten konnten, haben sich die meisten von uns am Strand in Netanya getroffen. Dort haben wir uns in die Sonne gelegt, Brettspiele gespielt und einige der Deutschen sind schwimmen gegangen. Für alle anderen war das Wasser noch zu kalt, vor allem für die Israelis, die erst ab Juni/Juli schwimmen gehen.

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustuasch 2018 Freigericht - Givat Olga Strand (s)

Abends haben wir uns alle bei einer der Israelis zum Barbecue getroffen, wozu jeder etwas Selbstgemachtes mitgebracht hat.
Nach einem erlebnisreichen Tag und einem schönen gemeinsamen Abend sind wir dann alle müde ins Bett gefallen.

29.04.18
Am Sonntag dem 29.04.2018 haben wir uns erst in der Schule getroffen, und haben den Unterricht besucht. Es war sehr interessant zu sehen, wie hier der Unterricht funktioniert. Nachdem wir ein paar Fächer kennengelernt hatten, trafen wir uns gemeinsam und teilten uns in Gruppen ein, in welchen wir Themen über Israels Gesellschaft und Politik besprachen, was gerade im Bezug auf die Gesellschaft zu interessanten Gesprächen führte, da in Israel im Gegensatz zu Deutschland das Militär nahezu im Mittelpunkt steht. Also stellte jede Gruppe ihr Thema vor und danach fuhren wir zu Ofirs (eine Israelische Schülerin aus der Gruppe) Haus, wo wir ihre Großmutter trafen, welche den Holocaust überlebt hat. Dies beeindruckte uns alle sehr, da sie so offen mit uns über ihre Erlebnisse reden konnte. Wir beendeten den Tag, indem wir uns in einer Mall traffen und noch ein paar Mitbringsel kauften.

29.04.18

Im Anschluss an das gemeinsame Frühstück bei einer der Gastfamilien ging es für uns nach Haifa, die drittgrößte Stadt Israels. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt bei der wir unter anderem die Gärten der Bahai und ihr Zentrum  bewundern konnten und den Ausblick aus einer Seilbahn über die Stadt von oben genossen haben, rastete die Gruppe am wunderschönen Sandstrand Haifas, bevor es weiter in das zentrale Karmelgebirge zu einem  Drusen Dorf ging, welches in Kleingruppen erkundet wurde, nachdem wir ein persönliches Gespräch mit dem Bürgermeister von Daliyat al Karmal hatten.

de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Haifa (s)   de: Jugendaustausch 2018 - Freigericht - Even Yehuda : Jugendaustausch 2018 Freigericht - Daliat al Carmel (s)

Ausklingen ließen wir unseren letzten Tag unserer erlebnisreichen Reise bei einer gemeinsamen Abschlussfeier, wo wir die vergangene Woche Revue passieren ließen und die letzte Zeit miteinander verbrachten.



Zusammenfassung
Der Austausch war eine besondere Erfahrung mit intensiven, inhaltsreichen Tagen. Er beinhaltet Spaß und gemeinsames Lernen. Man hat sehr viel gemeinsam gemacht. Das Leben in Israel und von Israelis wurde gezeigt. So konnte man Unterschiede zum Leben in Deutschland festellen.

Die Austauschpartner waren sehr passend zugeordnet worden. In den Gastfamilien fühlte man sich wie zu Hause - wohlbehütet und mehr als herzlich willkommen, de facto ein langjähriges Familienmitglied. Man wurde umsorgt, akzeptiert und integriert. Und das obwohl acht Monate Pause zwischen dem Austausch in Deutschland und in Israel lag. Die Freundschaften und Beziehungen haben gehalten. Viele Gespräche fanden statt – auch mit Eltern und Großeltern. Beim zweiten Teil in Israel lernte man sich noch besser kennen, noch mehr Freundschaften entstanden, alle wurde miteinander Freunde.

Die Exkursionen nach Jerusalem, ans Tote Meer und gemeinsam in Tel Aviv und Haifa waren toll. Bei den ersten drei hat die Guidin Esther Janis alles gezeigt und erklärt; sie weiß sehr viel. Toll war, dass wegen Regens am Toten Meer schnell eine Alternative umgesetzt wurde – anstelle Ein Gedi und Massada Qumran, Baden in Newe Midbar anstelle von Ein Boqeq.

Die Führung durch das Museum in Yad VaShem war gut. Wichtig war, in Yad VaShem wiel Zeit zu haben, verarbeiten zu können, sich mehr als nur das Museum anzuschauen.

Nicht nur durch die Familien bekam man Einblicke in den Alltag, sondern auch durch den Besuch in der Schule und Teilnahme am Unterricht.